Woher kommen wir?


und

Wie geht es weiter?


Das Helfernetzwerk - eine Willkommens-Initiative von Isernhagener Bürgerinnen und Bürgern

Seit 2013 sind ca. 1000 Geflüchtete in Isernhagen angekommen, von denen etwa 380 immer noch hier leben.

Sie stammen hauptsächlich aus Syrien, dem Iran, dem Irak, aus Afghanistan, Somalia, dem Sudan, aus Georgien und Serbien. Oft besaßen sie nichts Anderes als einen Rucksack und die Kleider, die sie auf dem Leibe trugen.
Die Gemeinde, das DRK, das Sozialkaufhaus und alle anderen offiziellen Stellen taten, was ihnen möglich war und konnten für Unterkunft, Kleidung und Taschengeld sorgen.

Doch das war nur die materielle Seite. Viele Geflüchtete kamen zu uns, traumatisiert von Bombennächten, Bedrohung und Verfolgung oder auch den Entbehrungen auf der langen Fluchtroute durch Länder, die ihnen nicht immer freundlich gesonnen waren.
Wie sollen solche Menschen bei uns ankommen, wie sich sicher fühlen? Das zu erreichen war und ist die große Aufgabe, vor der unsere Gesellschaft steht.

Um die offiziellen Stellen bei den Bemühungen zur Integration zu unterstützen, gründete sich - initiiert durch die Bürgerstiftung Isernhagen - das Helfernetzwerk Isernhagen e. V., das in seinen Spitzenzeiten bis zu 120 Mitglieder umfasste.
Etwa 60 Personen meldeten sich als Betreuer für Familien oder auch Einzelpersonen, stehen diesen auf ihren ersten Schritten in der neuen Heimat zur Seite, vom Betreten der ersten, oft provisorischen Unterkunft, bis hin zur Integration.
Unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" begleiten Betreuer beispielsweise die Geflüchteten zu Arzt- und Behördenterminen, organisieren Dinge wie Deutschkurse und interkulturelle Treffen.

Deutsch sprechen zu lernen und in Kontakt mit Deutschen zu treten sind Grundpfeiler, die jemanden, der hier fremd ist, ankommen lassen.
Die Sprache ist der Schlüssel zu allem - zur Kommunikation sowieso, aber auch die Voraussetzung für Arbeit und Ausbildung.

Bei all seinen Anstrengungen zur Unterstützung der Gemeinde und der geflüchteten Menschen wird  das Helfernetzwerk seinerseits auch von der Gemeinde unterstützt. Das schafft günstige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration. 

Das war und ist unsere Motivation und macht nicht nur Arbeit, sondern wir bekommen auch viel zurück und lernen jeden Tag Neues über andere Kulturen.

Neue Zeiten, neue Ausrichtung

Eine ganze Zeit lang verebbte der Zustrom an Geflüchteten, so dass das Helfernetzwerk begann, sich mehr um die Integration der Menschen in der Gemeinde zu kümmern.


Die Unterstützung bei der Wohnungssuche, Schule, Ausbildung und Beruf wurde unser Kernanliegen. Denn viele der Geflüchteten möchten aus dem Sicherungssystem hinaus, möchten arbeiten und studieren.

Die Gemeinde hatte uns einen Raum mitten im Zentrum von Altwarmbüchen, den „Treffpunkt“ zur Verfügung gestellt, den wir für Beratungen zu Arbeit, Ausbildung und Wohnungssuche, für Sprachkurse, Lernhilfe, eine Nähgruppe und regelmäßige Treffen nutzten.

Des Weiteren hat sich ein Veranstaltungsteam gebildet, das mehrere große interkulturelle Feste und viele kleinere Veranstaltungen jedes Jahr plant und durchführt.
So zum Beispiel  Kinderfeste, saisonale Aktionen mit Kindern zu Weihnachten und Ostern, Frauenpartys, Konzerte, Diskussionsabende. 
Ebenso gab es das Fest der Kulturen, das 2017 in Zusammenarbeit mit dem Verein Norddeutsches Bauernhausmuseum im Wöhler-Dusche-Hof in Isernhagen stattfand und viele Besucher anzog.
Der Integration in der Gemeinde sollten auch die Teilnahme an Moorfest, Zehntfest und Weihnachtsmarkt dienen. 

Bei diesen Aktivitäten können sich Deutsche und Neuhinzugezogene begegnen und kennenlernen. Leider wurden viele Aktivitäten des Helfernetzwerks seit März 2020 durch Corona ausgebremst, so dass das Helfernetzwerk sich eher im Hintergrund um die Menschen kümmerte. Unser Treffpunkt fiel außerdem der Neugestaltung des Zentrums zum Opfer. Wir dürfen aber jetzt die Begegnungsstätte Altwarmbüchen mit benutzen.

 

Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine  

Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine am 24.2.2022 haben wir eine neue Herausforderung angenommen: In kürzester Zeit kamen 360 Menschen aus der Ukraine zu uns nach Isernhagen und eine tatkräftige Gruppe kümmerte sich um die Unterbringung, Betreuung, Beratung und Vernetzung dieser Gruppe Flüchtlinge. Es fanden sich Dolmetscher, Familien, die Menschen aufnehmen wollen, Sprachlehrer, die in kürzester Zeit 7 Deutschkurse gründeten. In Altwarmbüchen und in Isernhagen KB etablierte sich ein Treffpunkt für die UkrainerInnen, das „Blau-Gelbe Wohnzimmer“.